Foto: Holger Weinandt (Koblenz, Germany) 12.07.2011  Lizenz cc-by-sa-3.0-de

 

 

Geboren wird Lotte Holubars am 12. November 1883 in Striegau/Schlesien. Nach dem frühen Tod der Mutter wird sie von ihrem Vater, der Gymnasiallehrer ist, erzogen. Dem Wunsch ihres Vaters folgend, wird sie Lehrerin. Zunächst unterrichtet sie in Schlesien, später an der Volksschule in Heusweiler bei Saarbrücken. Sie ist tief religiös, gütig und hilfsbereit. Ein Kaplan sagt über sie:
Die Liebe war ihr Gewicht. Ich war glücklich, in der Klasse dieser Frau Religionsunterricht geben zu dürfen. Etwas Paradiesisches tat sich vor mir auf. Sogar die schwerfälligen Kinder waren aufgelockert durch die Macht ihrer Güte, die hier wirkte. Ich spürte den Frieden Gottes.
Als Lotte Holubars dann Pater Josef Kentenich, dem Gründer der Schönstatt-Bewegung, begegnet, schließt sie sich immer mehr der Schönstatt-Bewegung an. 1929 legt sie ihre Lebens-Weihe ab, gründet Jugendgruppen und steht Müttern und Familien in Erziehungsfragen bei.

1933 Nach der „Machtergreifung“ meint Lotte, für ihre Ideale auch im NS-Frauenbund und NS- Lehrerbund arbeiten zu können.

1937 Im Laufe der Zeit erkennt sie die antichristliche Haltung des Naziregimes immer mehr. Wegen ihrer religiösen Überzeugung und aus Treue zur Kirche tritt sie aus dem NS-Lehrerbund aus. Da die bisherige katholische Schule in eine NS-Schule umgewandelt wird, scheidet sie – formal aus gesundheitlichen Gründen - aus dem Staatsdienst aus.

1938 Lotte stellt sich ganz in den Dienst von Schönstatt und zieht nach Vallendar um.
Sie widmet sich insbesondere dem Aufbau des jungen Säkularinstituts der Frauen von Schönstatt und weiht sich ganz der Mutter Gottes. Sie bekennt:
Wir fühlen uns schwach, aber wir sind bereit! Bereit auch dann, wenn wir die Führung Gottes nicht mehr verstehen... Sei gegrüßt, o Königin, die wir bereit sind, auch das Leben herzugeben. Wir grüßen Dich!


November 1942
Aufgrund einer Anzeige findet in ihrer Wohnung eine Hausdurchsuchung statt. Dabei entdeckt die Gestapo Abschriften von Briefen Pater Kentenichs aus dem KZ Dachau.

Sie wird verhaftet und kommt in das Karmelitergefängnis in Koblenz.

1943
Man macht ihr den Prozess, über den nichts weiter bekannt ist, als dass er zu einer Verurteilung zu drei Jahren Gefängnis führt. Alsbald wird sie von Koblenz aus ins Frauen-KZ Ravensbrück verschleppt.

Die Verhältnisse dort zehren sehr an ihren Kräften. Nach Zeitzeugenberichten bleibt sie aber in ihrer christlichen Haltung ungebrochen.

9. November 1944 Laut einer Todesmeldung des KZ stirbt Lotte.

Charlotte Holubars ist nicht vergessen. Seit 2002 erinnert an sie in Heusweiler eine Stele mit dem Zitat aus der Bergpredigt:
Selig seid Ihr, wenn Ihr um meinetwegen verfolgt werdet.