Foto: Holger Weinandt (Koblenz, Germany) 12.07.2011  Lizenz cc-by-sa-3.0-de

 

Josef Kentenich wird am 18. November 1885 in Gymnich bei Köln geboren. 1899 besucht er das Gymnasium der Pallottiner in (Koblenz-)Ehrenbreitstein. 1904 macht er seinen Schulabschluß, wird Novize und beginnt sein Studium. 1910 wird er zum Priester geweiht und wirkt zunächst als Lehrer für Latein und Deutsch am Gymnasium der Pallottiner in Ehrenbreitstein. 1912 wird Kentenich Spiritual im Studienheim in (Vallendar-)Schönstatt.
Am 18. Oktober 1914 gründet er mit Gymnasiasten die Schönstatt-Bewegung in der Michaelskapelle („Urheiligtum“). Er stellt sein Leben in den Dienst der „Dreimal Wunderbaren Mutter (Gottes)“, „Mater Ter Admirabilis“, MTA. Die Schönstatt-Bewegung, die sich als eine Reformbewegung innerhalb der Katholischen Kirche versteht, wächst in der Folgezeit. Die Zahl ihrer Priester und Laien nimmt ebenso zu wie auch ihre Gemeinschaften. Gegründet werden der Apostolische Bund, die Apostolische Liga und – 1926 – die Gemeinschaft der Schönstätter Marienschwestern.

1935 Die Schönstatt-Bewegung wird von der Gestapo beobachtet. Sie ist den Nazis suspekt wegen ihrer pädagogischen Arbeit, des Zusammenhalts der Gemeinschaft und des Engagements ihrer Mitglieder in den Gemeinden. Das Ergebnis ist ein „Sonderbericht“ von

September 1935. Es folgen erste Durchsuchungen.

November 1939 Die Gestapo fertigt einen als „Geheime Reichssache“ deklarierten, umfangreichen Bericht über die Schönstatt-Bewegung an.
Daraufhin werden die Durchsuchungen in Schönstatt häufiger und strenger.

August 1941 Bei Exerzitien in Koblenz wird Pater Albert Eise verraten und verhaftet. Die Gestapo findet bei ihm Mitschriften von Predigten Pater Kentenichs.

14. September 1941 Beamte der Gestapo Koblenz verhören Kentenich in Schönstatt und laden ihn zur Vernehmung im Koblenzer Gestapogebäude vor.

20. September 1941 Bei dem Verhör in Koblenz wird er festgenommen, weil er sich – wie es hieß –
in staatsabträglichem Sinne geäußert und auch durch sein sonstiges Verhalten seine ablehnende Einstellung gegen den heutigen Staat zum Ausdruck gebracht hat.

Es folgen vier Wochen Dunkelhaft im Gestapokeller.

18. Oktober 1941 Während der „Schutzhaft“ im Karmelitergefängnis erfährt er durch das Personal manche Hilfe. Schönstätter wollen ihn sogar vor der Verschleppung ins KZ retten. Er lässt das aber nicht zu und geht den Weg, den er als von Gott vorgegeben ansieht.

11. März 1942 Kentenich geht von Koblenz aus „auf Transport“ ins KZ Dachau bei München.
Dort leitet er die wachsende Gruppe der inhaftierten Schönstätter und betreut vom KZ aus auch die Schönstatt-Bewegung insgesamt. Er gründet im KZ Dachau zwei weitere Schönstatt-Gemeinschaften: das Institut der Marienbrüder und das Familienwerk.

Im Zuge einer Entlassungsaktion kommt Pater Josef Kentenich am 6. April 1945 aus dem KZ Dachau frei.
Unermüdlich ist er für die Schönstatt-Bewegung aktiv. 1951 trennt ihn die Kirche von seiner Bewegung und schickt ihn ins Exil nach Milwaukee (USA). Erst 1965 kehrt er – rehabilitiert – nach Schönstatt zurück. Pater Josef Kentenich stirbt am 15. September 1968
in der Anbetungskirche in Schönstatt. Er hinterlässt eine Bewegung, die inzwischen auf allen fünf Kontinenten und in 60 Ländern verbreitet ist.