Foto: Holger Weinandt (Koblenz, Germany) 12.07.2011  Lizenz cc-by-sa-3.0-de

 

Geboren wird Ernst Buschmann am 8. November 1914 als viertes Kind einer Arbeiterfamilie in Solingen. Mit 10 Jahren schließt er sich der Arbeiterkinder- und Sportbewegung an. Nach Abschluss der Volksschule wird er Elektrikerlehrling und tritt in den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) ein.

1933 Nach der Machtübernahme Hitlers ist er weiter illegal für den KJVD aktiv.

1934 Bald schließt sich Buschmann der seit 1933 verbotenen und seitdem illegalen KPD an.

Februar 1935 Der drohenden Verhaftung durch die Gestapo entzieht er sich durch die Flucht nach Holland.

Ende 1935 Ernst Buschmann flieht weiter in die Sowjetunion und studiert an der Leninschule in Moskau.

März 1937 Buschmann geht nach Spanien, schließt sich den republikanischen Truppen im Bürgerkrieg gegen Franco an und wird Stabschef des Bataillons Hans Beimler.

April 1938 Anschließend übernimmt er das Kommando des Bataillons Edgar André.

Oktober 1938 Buschmann kommt ins Demobilisierungslager in Bisaura de Teer.

Februar 1939 Als die Interbrigardisten von den spanischen Faschisten unter Franco zum Rückzug gezwungen werden, weicht Buschmann nach Frankreich aus. Dort bringt man ihn mit anderen Spanienkämpfern ins Lager St. Cyprien in Südfrankreich.

April 1939 Ernst Buschmann wird in das Internierungslager Gurs verlegt und zum Sprecher der deutschen und österreichischen ehemaligen Spanienkämpfer gewählt.

Mai 1940 Es folgt eine Haft im Konzentrationslager Le Vernet in Südfrankreich.

November 1942 Buschmann wird ins Spezialgefängnis von Castres überstellt.

September 1943 Mit 35 anderen politischen Häftlingen bricht Buschmann aus dem Gefängnis in Castres aus, um der Auslieferung an die Gestapo zu entgehen. Anschließend lebt er in Lyon. Er wird Verantwortlicher der Bewegung „Freies Deutschland“ (FD) für Südfrankreich und koordiniert die Aktionen der Partisanen des FD.

Mai / Juni 1944 Buschmann befreit zusammen mit Franzosen die Stadt Villeurbanne von den Deutschen

Nach dem Krieg kehrt Ernst Buschmann im Juli 1945 nach Deutschland zurück und heiratet 1947. Von Anfang an engagiert er sich sehr beim Wiederaufbau der Einheitsgewerkschaft und der KPD, erst in Koblenz, dann in der Provinz Rheinland/Hessen-Nassau, schließlich im Land Rheinland-Pfalz. Nach den ersten freien Wahlen im September 1946 wird er Fraktionsvorsitzender der KPD im Koblenzer Stadtrat. Er ist Mitglied der Beratenden Landesversammlung für Rheinland-Pfalz und nach den ersten Landtagswahlen im Mai 1947 Landtagsabgeordneter der KPD, später Fraktionsvorsitzender. 1950 wird Buschmann Vorsitzender der KPD Rheinland-Pfalz. Nach dem KPD-Verbot (1956) arbeitet er illegal weiter. 1968 tritt er in die DKP ein. Er ist in Organisationen von Widerstandskämpfern und NS-Opfern in führenden Funktionen tätig. 1984 wird er Ehrenbürger von Villeurbanne. Ernst Buschmann stirbt am 31. Januar 1996.