Foto: Holger Weinandt (Koblenz, Germany) 12.07.2011  Lizenz cc-by-sa-3.0-de

 

Henryk K. wird am 22. August 1916 in Warschau als Sohn des Zimmermanns Roman K. und seiner Ehefrau Apolonia geboren. Er besucht die Volksschule und erlernt den Beruf des Fleischers. Ende der 1930er Jahre ist er Soldat bei der Kavallerie. Zuletzt wohnt er in Michalin bei Warschau. Er ist ledig.

1. September 1939 Hitler-Deutschland überfällt Polen und löst damit den II. Weltkrieg aus. Schon bald wird Polen von den Deutschen besetzt und aufgeteilt. Polens Hauptstadt Warschau liegt am nordwestlichen Rand des von den Deutschen als „Nebenland“ bezeichneten sog. Generalgouvernements; es steht unter der Herrschaft des Generalgouverneurs Hans Frank.

Anfang der 1940er Jahre Henryk K. wird – ohne dass Näheres bekannt ist – in das „Altreich“ gebracht und arbeitet als Zwangsarbeiter.

Sommer 1941 Er ist zur Arbeit in Ochtendung. Dort ist er mit der ganzen Situation, der erzwungenen sehr harten Arbeit fern der Heimat, sehr unzufrieden und macht sich darüber bei seinen polnischen Kameraden Luft.

30. September 1941 Für die Geheime Staatspolizei (Gestapo) Koblenz ist das Anlass, ihn „wegen Aufwiegelung von polnischen Arbeitern“ festzunehmen. Anschließend kommt er in Koblenz in Gestapohaft. Die Koblenzer Gestapo beantragt beim Reichssicherheitshauptamt (RSHA) in Berlin eine vierwöchige „Erziehungshaft“.
Das RSHA ordnet eine solche Haft an.

Anfang November 1941 Henryk K. kommt zur „Arbeitserziehung“ in das SS-Sonderlager/KZ Hinzert bei Hermeskeil im Hunsrück.

5. Dezember 1941 Nach dem Ende der Haft wird er aus dem Lager Hinzert entlassen. K. arbeitet wieder an seinem alten Arbeitsplatz in Ochtendung.
Aufgrund seines längeren Aufenthalts
dort kommt K. in etwas näheren Kontakt zur Bevölkerung. Dabei entsteht der Verdacht, dass er mit einer deutschen Frau Geschlechtsverkehr gehabt haben könnte.

2. Februar 1944 Wegen dieses Verdachts wird Henryk K. von der Gestapo Koblenz festgenommen. Er kommt erneut in Gestapohaft. Die Gestapo beantragt beim RSHA seine Einweisung in ein Konzentrationslager.
Das RSHA ordnet die Einweisung ins KZ an.

12. Juli 1944 Henryk K. wird von dem Gefängnis in Koblenz in das KZ Buchenwald verschleppt.

18. Juli 1944 Der Transport mit ihm erreicht das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar. Dort erhält er die Häftlingsnummer 48082. Unmittelbar nach der Einlieferung bringt man ihn in den Block 59, in das sog. Kleine Lager.
Später wird er in den Block 37 des Hauptlagers verlegt.

6. Februar 1945 Mit der letzten Eintragung in der Krankenkartei des KZ Buchenwald verliert sich die Spur von Henryk K.