Rudolf Steinwand
Rudolf Steinwand gehörte in Koblenz zum Widerstandskreis um das Ehepaar Hoevel. Dazu heißt es in dem Todesurteil vom 26. Juni 1942 gegen die Eheleute Hoevel u.a.:
Die Eheleute Hoevel unterhielten aber nicht nur zu Noetzel, sondern auch zu anderen alten Kommunisten politische Verbindung. So trat Hoevel, als er hörte, dass sich in Koblenz ein ihm aus dem Konzentrationslager bekannter Rudolf Steinwand aufhielt, im Frühjahr 1940 an diesen heran und forderte ihn zu einem Besuch auf. Aus dem ersten Besuch entwickelte sich eine enge politische Beziehung zwischen den Eheleuten Hoevel und Rudolf Steinwand. Dieser suchte die Eheleute Hoevel regelmäßig alle 8 -14 Tage auf. Bei seinen Besuchen hörten die Eheleute Hoevel und er gemeinsam die englischen Nachrichten und erörterten die Lage im Sinne ihrer kommunistischen Gesinnung, in der sie sich gegenseitig bestärkten. Die Besuche Rudolf Steinwands endeten im Sommer 1941. Am 1. Oktober 1941 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und verließ Koblenz. Durch Rudolf Steinwand wurde Hoevel auf den Angeklagten Newinger und dessen politische Vergangenheit aufmerksam gemacht. Rudolf Steinwand führte Newinger bei den Eheleuten Hoevel ein unter dem Vorwand, dass Hoevel Newinger möglicherweise in seinem Betrieb einstellen könne. Zu dieser Einstellung kam es nicht, wohl aber dazu, dass Newinger mehrere Male, teils mit Rudolf Steinwand, teils auch allein, die Eheleute Hoevel aufsuchte. Auch bei seinen Besuchen wurden die englischen Nachrichten gemeinsam abgehört und im kommunistischen Sinn besprochen... Newinger hörte, wie bereits erörtert, im Laufe des Jahres 1940 mehrere Male bei den Eheleuten Hoevel die englischen Nachrichten mit ab und beteiligte sich an der Aussprache über sie. Außerdem hörte er auch bei sich auf seinem Rundfunkgerät in der Zeit von Ende 1940 bis Anfang 1941 wiederholt die Nachrichten des Londoner Senders ab. Hierbei war einige Male der bereits genannte Rudolf Steinwand zugegen, der anschließend mit Newinger die gehörten Nachrichten im kommunistischen Sinn erörterte. Mitte 1940 suchte den Newinger einmal ein Bruder des Rudolf Steinwand, Helmut Steinwand, auf in dessen Gegenwart Newinger ebenfalls den Londoner Sender abhörte. Helmut Steinwand ist am 30. Mai 1941 zur Wehrmacht einberufen worden... Das begangene Rundfunkverbrechen ist damit zugleich Teil der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens im Sinne der §§ 80 Abs. 2, 83 Abs. 2 des Strafgesetzbuches. Dieses hochverräterische Unternehmen war bei den genannten drei Angeklagten (Andre und Anneliese Hoevel sowie Jakob Newinger) darauf gerichtet, zur Vorbereitung des Hochverrats einen organisatorischen Zusammenhalt herzustellen und aufrechtzuerhalten. Die ständige politische Verbindung, die die Eheleute Hoevel zu Adolf Noetzel einerseits und zu Rudolf Steinwand und Newinger andererseits herstellten und aufrechterhielten und die von Adolf Noetzel wieder zu Kleinz und von Newinger zu Helmut Steinwand weitergeknüpft wurde, stellt eine kommunistische Zellenbildung dar, wie sie der heutigen Kampfesweise des illegalen Kommunismus entspricht
Lesen Sie HIER die Karteikarte der Gestapo Koblenz von Rudolf Steinwand.
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Nachruf des Zentralkomitees der SED und des Ministerrats der DDR auf Rudolf Steinwand