1939
30. Januar |
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DR |
Vor dem „Großdeutschen Reichstag“ „prophezeit“ Hitler die Vernichtung der „jüdischen Rasse“ für den Fall eines künftigen „Weltkrieges“. |
Mitte März |
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DR |
Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in die „Rest-Tschechei“ entsteht das „Reichsprotektorat Böhmen und Mähren“. |
23. März |
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DR |
Einmarsch deutscher Truppen ins Memelgebiet. |
25. März |
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DR |
Verpflichtung aller Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren zum Dienst in der HJ. |
23. August |
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Tr |
Es kommt zum ersten von vier Transporten von Geisteskranken aus dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier in andere „Anstalten“. |
23. August |
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DR |
Nichtangriffpakt zwischen Deutschland und der Sowjetunion („Hitler-Stalin-Pakt“) – mit Geheimprotokollen über die Aufteilung Osteuropas in Interessensphären. |
26. August |
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DR |
In-Kraft-Treten der Kriegssonderstrafrechts-Verordnung; sie enthält den mit Todesstrafe bewehrten Tatbestand der „Wehrkraftzersetzung“ |
Ko |
Einer der wegen der Verweigerung des Eides zum Tode Verurteilten und auch Hingerichteten ist der Schönstatt-Pater Franz Reinisch. Wegen seiner Glaubenstreue ist P. Reinisch inzwischen selig gesprochen. |
01.September |
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DR |
Überfall Deutschlands auf Polen: Beginn des von Deutschland angezettelten Zweiten Weltkrieges. |
Ko |
Opfer der sich daraus ergebenden Terrorjustiz werden auch die inzwischen in Koblenz lebenden und einen Freundeskreis von Gleichgesinnten hier aufbauenden Kommunisten Andreas und Anneliese Hoevel. Zu diesem Kreis gehört auch der Koblenzer Kommunist Jakob Newinger sowie der in Boppard geborene Kommunist Rudolf Steinwand . |
DR |
Beginn der „A-Kartei-Aktion“. Im Zuge dieser „Aktion“ werden schon seit langem als politisch „unzuverlässig“ erfasste Personen, vor allem frühere Gewerkschafter, Sozialdemokraten und Kommunisten, festgenommen und in Konzentrationslager verschleppt. |
Ko |
Eines dieser Opfer ist der (Koblenz-)Metternicher Sozialdemokrat und Gewerkschafter Johann Dötsch. Er wird ins KZ Sachsenhausen verschleppt und sorgt dafür, dass ein anderes Opfer dieser „Aktion“, Carl Vollmerhaus, nach der Befreiung nach Koblenz kommt. |
Ww |
Zwei andere Opfer der „A-Kartei-Aktion“ sind die Höhr(-Grenzhausen)er Brüder Alfons und Alfred Knieper, die schon früher Verfolgung erlitten haben. |
DR |
Nach Frankreich emigrierte NS-Gegner, vor allem Kommunisten, werden von den Franzosen interniert. Viele von ihnen kommen in französische Konzentrationslager. |
Ko |
Von den Kommunisten aus dem Bereich Koblenz sind u.a. betroffen der Neuwieder Friedrich Wolf, die Bad Kreuznacher Familie Salzmann und der nach dem Krieg in Koblenz lebende Alphonse Kahn. |
DR |
In ihre Konzentrationslager bringen die Franzosen auch die aus Spanien zurückkehrenden Interbrigadisten. |
Ko |
Einer dieser Häftlinge ist der Höhr(-Grenzhausen)er Kommunist Hermann Geisen |
DR |
Zahlreiche dieser Häftlinge werden der deutschen Gestapo ausgeliefert. Sie werden ins Reich verschleppt. Man macht ihnen den Prozess wegen Hochverrats bzw. bringt sie in Konzentrationslager. |
Ko |
Eines dieser Opfer aus dem Bereich Koblenz ist die Familie Hugo Salzmann. |
Ww |
In das Deutsche Reich verschleppt wurde auch der Höhr(-Grenzhausen)er Hermann Geisen, um hier umgebracht zu werden. |
05. September |
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DR |
In-Kraft-Treten der „Volksschädlings-Verordnung“; sie schafft neue Straftatbestände und Strafverschärfungen; die Sanktion ist vielfach die Todesstrafe. |
21. September |
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DR |
Heydrich, Chef des Reichssicherheitshauptamtes, erlässt Richtlinien für den Einsatz der „Einsatztruppen“ im besetzten Polen. Sie führen u.a. dazu, dass drei Millionen jüdische Polen gezwungen werden, in 400 neu eingerichteten Ghettos zu leben; infolge Hungers, Überfüllung, Kälte und Krankheiten gegen dort Zehntausende zugrunde. |
17. Oktober |
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DR |
„Festsetzungserlass“ des Reichssicherheitshauptamtes: „Zigeuner und Zigeunermischlinge“ dürfen ihren Wohnsitz nicht mehr ohne Erlaubnis verlassen. Der Erlass kündigt an, dass die „Zigeunerfrage binnen kurzem im gesamten Reichsgebiet“ geregelt werde. |
Oktober |
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Tr |
In Hinzert wird das Polizeihaftlager für „straffällig“ gewordene Westwallarbeiter eingerichtet. |
Ende Oktober |
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DR |
Hitler ordnet (rückwirkend zum 1. September 1939) die „Euthanasie-Aktion“ („T 4-Aktion“) an; bei ihr werden in sechs über das gesamte Deutsche Reich verteilte Tötungsanstalten ca. 70.000 kranke und behinderte Menschen durch Giftgas ermordet. |
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