Foto: Holger Weinandt (Koblenz, Germany) 12.07.2011  Lizenz cc-by-sa-3.0-de

Im Sommersemester 2002 hatte Joachim Hennig auch einen Lehrauftrag am Institut für Geschichte der Universität Koblenz-Landau. Unter dem Thema „’Nicht irgendwo, sondern hier bei uns!’ - Verfolgung und Widerstand in Koblenz 1933 – 1945“ hielt er eine Übung, vor allem für Lehramtsanwärter. Im Laufe der Veranstaltung gab er Hinweise zur Arbeit mit Quellen und der Benutzung von Archiven zur Gedenkarbeit. Daran schlossen sich Besuche des Landeshauptarchivs und des Stadtarchivs Koblenz sowie ein Stadtrundgang an. Hennig gab eine umfangreiche Einführung in das Thema „Verfolgung und Widerstand in Koblenz“ und Porträts des evangelischen Pfarrers Paul Schneider, des Paters Franz Reinisch und der Zeugen Jehovas Fritz und Liesbeth Michaelis. Höhepunkt war das Zeitzeugengespräch mit dem Zeugen Jehovas Heinz Schürmann.

Über das Verfolgungsschicksal von Heinz Schürmann und seiner Familie veröffentlichte Joachim Hennig in der Beilage zur Rhein-Zeitung „Heimat zwischen Hunsrück und Eifel“ Nr. 6 (Juni 2002) und Nr. 10 (Oktober 2002) einen zweiteiligen Aufsatz.

 

„Heimat zwischen Hunsrück und Eifel“ Nr. 6 (Juni 2002) HIER lesen

„Heimat zwischen Hunsrück und Eifel“ Nr. 10 (Oktober 2002) HIER lesen

 

Die Beschäftigung Hennigs mit dem Schicksal von Zeugen Jehovas in der NS-Zeit erbrachte dann einen Aufsatz von ihm über die Bad Kreuznacherin Auguste Schneider, der in der Beilage zum Öffentlichen Anzeiger Bad Kreuznach, den „Bad Kreuznacher Heimatblättern“ Nr. 2/2002, erschien.

Den Aufsatz über die Bad Kreuznacherin Auguste Schneider HIER lesen

Schließlich veröffentlichte Hennig über die Zeugen Jehovas Fritz und Liesbeth Michaelis im Jahrbuch des Landkreises Neuwied 2002 den Aufsatz „(Nicht) Vergessene Opfer der Nazis: Die Familie Michaelis aus Neuwied“.


Lesen Sie HIER den Aufsatz von Joachim Hennig; (Nicht)Vergessene Opfer der Nazis: Die Familie Michaelis aus Neuwied, in: Heimat-Jahrbuch 2002 des Landkreises Neuwied, S. 315-325.

Dann erschien noch im Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 2002 ein Aufsatz von Joachim Hennig mit dem Titel „Maria Terwiel (1910 – 1943) – Eine Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus aus Boppard/Rhein“. Diese Veröffentlichung ging zurück auf einen Vortrag, den Hennig im Mai 2000 vor dem Geschichtsverein für Mittelrhein und Vorderhunsrück e.V. in Boppard am Rhein gehalten hatte.

Lesen Sie HIER den Aufsatz von Joachim Hennig: Maria Terwiel (1910-1943) – Eine Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus aus Boppard/Rhein, in: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte (28. Jahrgang) 2002, S. 547-563.

 

Im Wintersemester 2002/03 setzte Joachim Hennig seine im Jahr zuvor begonnene Vortragsreihe bei der Volkshochschule Koblenz zum Thema „Verfolgung und Widerstand in Koblenz 1933 – 1945“ fort.


Die drei Einzelveranstaltungen hatten das Thema „Verfolgung und Widerstand aus religiösen Gründen“ Der erste Vortrag porträtierte den evangelischen Pfarrer Paul Schneider, den „Prediger von Buchenwald“, so er ihm später verliehene Ehrentitel.

Der zweite Vortrag beschäftigte sich mit dem Pallotiner-Pater und zum engen Kreis um den Gründer der Schönstatt-Bewegung Pater Josef Kentenich gehörenden Franz Reinisch. Pater Reinisch war der einzige katholische Priester, der den Fahneneid auf Hitler persönlich verweigerte, deshalb vom Reichskriegsgericht, dem höchsten Militärgericht in Berlin, zum Tode verurteilt und im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet wurde.

Als letzten Vortrag in der Reihe über Verfolgung und Widerstand aus religiösen Gründen schilderte Hennig das Leben und Wirken der Familie Fritz und Liesbeth Michaelis aus Neuwied. Sie wie auch später ihre Tochter Lydia waren Ernste Bibelforscher, wie die Zeugen Jehovas damals noch hießen. Wie viele ihrer Glaubensgeschwister widersetzten sie sich dem Nationalsozialismus und leisteten sogar langjährigen Widerstand.

Schließlich war unser stellvertretender Vorsitzender Joachim Hennig noch Experte und Interviewpartner in dem vom SWR-Fernsehen in der Reihe „Zeitstopp“ produzierten und ausgestrahlten Filmbericht über Leonhard Drach. Der Koblenz Staatsanwalt Drach war während der Besetzung Luxemburgs durch Hitler-Deutschland der wichtigste Ankläger vor dem deutschen Sondergericht Luxemburg und auch Ankläger in dem „Polizeilichen Standgericht“. Durch dieses wurden u.a. 20 Luxemburger Widerständler im Zusammenhang mit dem Generalstreik Anfang September 1942 zum Tode verurteilt und sofort im SS-Sonderlager/KZ Hinzert hingerichtet.