Foto: Holger Weinandt (Koblenz, Germany) 12.07.2011  Lizenz cc-by-sa-3.0-de

Auf den Spuren der jüdischen Vorfahren

Seit vielen Jahren ist es ein guter Brauch, dass sich Menschen jüdischer Herkunft ihrer eigenen Wurzeln und der ihrer Familie besinnen und auf Spurensuche in die „alte Heimat“ begeben. Diese Spurensuche ist in Koblenz sogar eine Institution, denn seit 1985 organisiert die Christlich-Jüdische Gesellschaft für Brüderlichkeit solche „Heimatbesuche“ nach Koblenz.

Vor einigen Tagen kam nun ein Ehepaar aus Chicago/USA ganz auf Privatinitiative hin zum Besuch an den Rhein. Die Eheleute Barry und Carole Mortge nahmen ihre Tour durch Europa, die sie bei einer Schiffskreuzfahrt von Amsterdam nach Budapest und dabei auch nach Koblenz führte, zum Anlass zu einem Abstecher nach Rhens. Dort hatte Barry Mortges Familie nachweislich seit Anfang des 19. Jahrhunderts als Kaufleute gelebt, bis sie angesichts der Diskriminierungen und der drohenden Verfolgung durch die Nazis und ihre Helfer ihre mittelrheinische Heimat hatte verlassen müssen. Schon in Chicago hatte sich Barry Mortge eingehend mit dieser Geschichte beschäftigt, die die Koblenzer Forscherin Hildburg-Helene Thill vor Jahrzehnten akribisch aufgezeichnet hatte („Rhens Judenrein“, in: Sachor. Beiträge zur jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz, Heft 8 – 3/94, S. 20-27) und die im Internet verfügbar ist:

http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20391/SACHOR%203-94%20Rhens.pdf

In Rhens angekommen, führten der Stadtführer Franz-Josef Schmillen und Marion Schoenherr von Rheingau-Tours die Eheleute Mortge zu den Erinnerungsorten ihrer Familie in Rhens.

Die Rhein-Zeitung berichtete in ihrer Ausgabe vom 6. Juli 2022 ausführlich darüber. In Ergänzung dazu führte der Mitarbeiter der Zeitung Marc Thielen ein Interview mit unserem stellvertretenden Vorsitzenden Joachim Hennig. Themen waren der Alltag der Juden in der NS-Zeit und deren Deportationen von Koblenz aus in den Holocaust („Bahnhof Lützel ist Schicksalsort für Hunderte Juden“).

Lesen Sie HIER den Bericht über den Besuch der Eheleute Mortge aus Chicago in Rhens und das Interview mit Joachim Hennig
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Mit freundlicher Genehmigung der Rhein-Zeitung)

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