Foto: Holger Weinandt (Koblenz, Germany) 12.07.2011  Lizenz cc-by-sa-3.0-de

Erinnerung an den 8. Mai 1945

Am 8. Mai vor 77 Jahren, am 8. Mai 1945, endete der Zweite Weltkrieg auf dem europäischen Kriegsschauplatz. Am 7. Mai um 2.41 Uhr unterzeichnete Generaloberst Jodl im Hauptquartier des US-Generals Eisenhower in Reims die deutsche Gesamtkapitulation, die am 9. Mai in Kraft treten sollte. Am 8. Mai 1945 teilte Großadmiral Dönitz in einer Rundfunkansprache mit, dass ab 23 Uhr deutscher Zeit die Waffen schweigen. Am 9. Mai 1945 um 00.01 Uhr MEZ trat die deutsche Kapitulation in Kraft. Sie wurde um 00.16 Uhr noch einmal in Karlshorst von Generalfeldmarschall Keitel, Generaladmiral von Friedeburg und Generaloberst Stumpff für Deutschland, von dem britischen Luftmarschall Tedder und dem sowjetischen Marschall Schukow für die Alliierten in Abwesenheit des US-Generals Spaatz und des französischen Generals de Lattre de Tassigny unterzeichnet.

Der letzte Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) gab bekannt: „Seit Mitternacht schweigen nun an allen Fronten die Waffen. Auf Befehl des Großadmirals hat die Wehrmacht den aussichtslos gewordenen Kampf eingestellt. Damit ist das fast sechsjährige ehrenhafte Ringen zu Ende.“ Der Bericht schloss mit den Worten: „Die Wehrmacht gedenkt in dieser schweren Stunde ihrer vor dem Feinde gebliebenen Kameraden. Die Toten verpflichten zu bedingungsloser Treue, zu Gehorsam und Disziplin gegenüber dem aus zahllosen Wunden blutenden Vaterland.“

Der von Hitler und sein Regime angezettelte Zweite Weltkrieg hatte unermessliches Leid, Tod und Zerstörung über weite Teile Europas gebracht. Ca. 55 Millionen Tote waren zu beklagen, davon 5,5 Millionen Deutsche und 50 Millionen Angehörige zahlreicher anderer Völker. Ein Viertel der Toten waren Zivilisten, unter ihnen 6 Millionen Juden, die dem rassenideologischen Wahn zum Opfer gefallen waren, und ca. 5 Millionen andere Opfer des Nationalsozialismus. Deutschland war dreifach geschlagen: militärisch, politisch und moralisch.

Jahrzehntelang war die Bedeutung des 8. Mai 1945 umstritten. Für die einen war es der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, für andere der Tag der Kapitulation und der deutschen Niederlage. Spätestens seit der Rede des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäckers im Jahr 1985 zum 40. Jahrestag des 8. Mai, gilt er auch in der Bundesrepublik als „Tag der Befreiung“ vom Nationalsozialismus. Damals sagte Bundespräsident Richard von Weizsäcker:

„Der 8. Mai ist für uns vor allem ein Tag der Erinnerung an das, was Menschen erleiden mussten. Es ist zugleich ein Tag des Nachdenkens über den Gang unserer Geschichte. Je ehrlicher wir ihn begehen, desto freier sind wir, uns seinen Folgen verantwortlich zu stellen. (…) Was es heute für uns alle gemeinsam zu sagen gilt: Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.“ (zit. nach: Richard von Weizsäcker: Von Deutschland aus. Reden des Bundespräsidenten, 1987, S. 11ff).

In diesem Sinne hat der Redakteur Wolfgang Bartels in der Allgemeinen Zeitung (AZ) – Ausgabe Bad Kreuznach – vom 7. Mai 2022 der Opfer des Nationalsozialismus in der Nahe-Region gedacht. In dem Artikel wird an 10 NS-Opfer aus dem Naheland erinnert, die unser Förderverein Mahnmal Koblenz biografiert hat, zuletzt in der Ausstellung „Rheinische jüdische und politische Emigranten in französischer Haft“.

Lesen Sie HIER den Artikel in der AZ – Ausgabe Bad Kreuznach – vom 7. Mai 2022