Foto: Holger Weinandt (Koblenz, Germany) 12.07.2011  Lizenz cc-by-sa-3.0-de

Erinnerung an die Familie Dr. Edwin Landau

In Koblenz gibt es nur wenige Orte, die noch an jüdische Menschen, die früher hier lebten, erinnern (können). Ein solcher Ort ist das Haus Landau, Deinhardplatz 4, früher: Neustadt 4. Das Haus gehört mit dem Haus „Bankhaus Seligmann“ (Deinhardplatz 5), dem Stammhaus Deinhard (heute u.a. „Deinhards“, Deinhardplatz 3), dem anschließenden Stadttheater Koblenz und dem Restaurant „Trierer Hof“ zu einem Ensemble am Deinhardplatz.

Das Haus Landau wurde von der jüdischen Familie Landau erbaut und bewohnt, zuletzt von dem Amtsgerichtsrat Dr. Edwin Landau und seiner Frau Julie. Dort lebten auch ihre Kinder Dr. Edwin Maria und Ilse. Als Koblenzer jüdischer Herkunft wurde ihnen das Leben in ihrer Heimatstadt unerträglich. Dr. Edwin Maria Landau emigrierte schon früh nach England, Ilse Landau heiratete nach Berlin, die Eltern folgten ihr später dorthin. Als Ilse mit ihrem Ehemann Dr. Oppler nach Brasilien flohen, blieben die alten Eheleute Landau allein zurück. Kurz darauf starb Dr. Edwin Landau eines natürlichen Todes, seine allein gebliebene Witwe Julie floh vor der ihr drohenden Deportation in den Freitod.

Vom Haus Landau existiert heute nur noch die restaurierte Fassade. Dahinter wurde ein Gerichtsgebäude für das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz und das Verwaltungsgericht Koblenz errichtet. Seit einigen Jahren ist dies Teil des sich anschließenden Justizzentrums Koblenz. Zur Erinnerung an die Familie Landau hat das Oberverwaltungsgericht im Gebäudeinnern eine Gedenktafel zur Geschichte des Hauses und seiner Bewohner installiert. Vor dem Haus am Deinhardplatz 4 sind seit einigen Jahren für Dr. Edwin und Julie Landau zwei Stolpersteine verlegt.

Sehen nachfolgend die Erinnerungstafel des Oberverwaltungsgerichts für das Haus Landau und seine letzten Bewohner.



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