Der internationale Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2012.
Vielfältige Gedenkveranstaltungen. Programmheft zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erschienen
Das Erinnern und Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und die Verantwortung für Gegenwart und Zukunft wird auch im Jahr 2012 von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis getragen. Dies dokumentiert das neue gemeinsam vom Landtag Rheinland-Pfalz und der Stadt Mainz herausgegebene Programmheft zum Gedenktag am 27. Januar 2012. Die Broschüre enthält alle Ausstellungen und Veranstaltungen, die aus Anlass des Gedenktages im Januar und Februar in Mainz und in den Gedenkstätten des Landes in Osthofen und Hinzert an das Schicksal der Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Hinzu kommt eine Auswahl weiter Veranstaltungen im Lande.
Viele Veranstaltungen rücken das Schicksal von Sinti und Roma in den Mittelpunkt des Gedenkens. Im Vorwort des Programmhefts erklärt Landtagspräsident Joachim Mertes: „Lange Zeit waren die Sinti und Roma verleugnete Opfer des Nationalsozialismus. Es wurde sogar bestritten, dass sie aus rassischen Gründen verfolgt wurden, obwohl bereits die Nürnberger Rassengesetze von 1935 auf Sinti und Roma ebenso wie auf Juden angewandt wurden. Der Landtag möchte dazu beitragen, über den Völkermord an dieser Minderheit aufzuklären und Vorurteile, die auch heute noch bestehen, zu überwinden.“
Im Landtag wird vom 11. Januar bis zum 3. Februar vom Kultur- und Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma entwickelte Wanderausstellung, zu welcher auch ein pädagogisches Programm für Schulklassen und Jugendgruppen angeboten wird. In der Kirche St. Bonifaz in Mainz wird außerdem am 26. Januar ein Konzert der Roma und Sinti Philharmoniker stattfinden. Das Konzert in Sankt Bonifaz wird das erste des Orchesters in Rheinland Pfalz sein. Die Philharmoniker werden hier als Streichorchester auftreten.
Aber nicht nur in der Landeshauptstadt, auch an anderen Orten in Rheinland-Pfalz wird von Gedenkinitiativen an das Schicksal der Sinti und Roma erinnert, so z. B. mit Konzerten verschiedener Ensembles‘ in Daun und Frankenthal.
Auch die Gedenksitzung des Landtags am 27. Januar ist insbesondere der Opfergruppe der Sinti und Roma gewidmet. Im Mittelpunkt der Gedenksitzung des Landtags, in der auch Landtagspräsident Joachim Mertes und Ministerpräsident Kurt Beck sprechen werden, stehen die Gedenkansprache von Jacques Delfeld und die Rede Prof. Dr. Wolfgang Benz.
Präsident Joachim Mertes betont deshalb: „Im parlamentarischen Leben gibt es Momente, die den Alltag der politischen Auseinandersetzung unterbrechen und die entscheidenden demokratischen Gemeinsamkeiten in den Blick rücken. Ich denke hier besonders an die jährlichen Plenarsitzungen zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und auch die sie begleitenden Ausstellungen.“
Darüber hinaus wird in zahlreichen Veranstaltungen im ganzen Land der Angehörigen weiterer Opfergruppen gedacht, unter anderen der politisch Verfolgten, der Emigranten, der Opfer der Krankenmorde und der jüdischen Opfer der Shoah.
Programmheft zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus HIER DOWNLOADEN
Die Veranstaltungen unseres Fördervereins finden Sie im Programmheft auf den Seiten 29 und 30