Foto: Holger Weinandt (Koblenz, Germany) 12.07.2011  Lizenz cc-by-sa-3.0-de

Vortrag - Buchpräsentation – Ausstellung:

Dr. Georg Krämer (1872 – 1942) und andere jüdische Koblenzer Juristen

Vor 80 Jahren, am 1. April 1933, fanden die ersten reichsweiten antisemitischen Repressalien gegen jüdische Bürger, vor allem gegen Geschäftsleute, Ärzte und Rechtsanwälte, statt. Aus diesem Anlass zeigt die Justiz in Koblenz ab dem 16. April 2013 im Neuen Justizzentrum Koblenz eine kleine Ausstellung mit dem Thema: "Dr. Georg Krämer (1872 - 1942) und andere jüdische Koblenzer Juristen".

Auf Einladung des Präsidenten des Oberverwaltungsgerichts und des Verfassungsgerichtshofs Rheinland-Pfalz Dr. Lars Brocker, des Generalstaatsanwalts Koblenz Erich Jung und des Leitenden Oberstaatsanwalts Koblenz Harald Kruse wird der stellvertretende Vorsitzende unseres Fördervereins Joachim Hennig einen einführenden Vortrag zur Ausstellung halten. Die Ausstellung zeigt neun Porträts jüdischer Koblenzer Juristen, die zum Teil speziell für die Ausstellung von unserem Verein erarbeitet wurden.


Den offiziellen Flyer mit der Einladung können Sie HIER herunterladen

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen das Leben und das Schicksal des Ersten Staatsanwalts Dr. Georg Krämer. Im Zuge des „Judenboykotts“ im April 1933 wurde er aus dem Dienst bei der Staatsanwaltschaft Koblenz entfernt, nach einiger Zeit musste er als „Frontkämpfer“ im Ersten Weltkrieg aber wiedereingestellt werden. Aufgrund der „Nürnberger Gesetze“ von 1935 wurde er dann endgültig aus dem Dienst entfernt. Im Alter von 70 Jahren kam er am 27. Juli 1942 „auf Transport“ ins Konzentrationslager Theresienstadt. Dort starb er am 1. November 1942. Vor einigen Jahren hat unser Förderverein in seiner Dauerausstellung eine Personentafel mit der Biografie von Dr. Georg Krämer erarbeitet. Sie ist auch hier auf der Homepage zu sehen. In der Bismarckstraße 6b ist ein „Stolperstein“ für Dr. Georg Krämer verlegt. Dort hatte er seinen letzten freien Wohnsitz in Koblenz.

Dr. Georg Krämer

Ergänzend zu dieser Erinnerung an das historische Judentum in Koblenz und speziell jüdischer Juristen in Koblenz und gerade auch an Dr. Georg Krämer stellt der Geostratege und Autor Dr. Hubertus Hoffmann seine Biografie über Dr. Fritz Kraemer vor: "True Keeper of the Holy Flame".

Cover des Buches von Dr. Hubertus Hoffmann „True Keeper oft he Holy Flame“. V.l.n.r. am Schreibtisch des US-Präsidenten im Weißen Haus:
Dr. Fritz Kraemer, US-Außenminister Henry Kissinger, US-Präsident Richard Nixon.

Dr. Fritz Kraemer war der ältere Sohn Dr. Georg Krämers. Nach seinem Jurastudium verließ der Sohn Fritz noch rechtzeitig Hitler-Deutschland und emigrierte in die USA. Dort wurde er in der Endphase des Zweiten Weltkrieges Soldat und kam mit den amerikanischen Truppen 1945 nach Deutschland. Bald nach dem Krieg war Dr. Fritz Kraemer bis 1978 der einflussreichste Deutsche im US-amerikanischen Verteidigungsministerium, dem Pentagon. Er war dann auch Mentor von Dr. Hoffmann, der den vor einigen Jahren verstorbenen Dr. Fritz Kraemer einschließlich seiner bisher verborgenen jüdischen Wurzeln in Koblenz und Umgebung einer breiten Öffentlichkeit vorstellt.

 

Stolperstein in der Koblenzer Bismarckstraße 6b für Dr. Georg Krämer