Mit dabei beim „Tag der Demokratie“ in Remagen
Unser Förderverein war wieder beim „Tag der Demokratie“ in Remagen. Seit einigen Jahren veranstalten Gruppen und Initiativen aus Remagen und Umgebung diesen Tag, vornehmlich um ein Zeichen für Frieden, Demokratie und Toleranz gegen den „Gedenkmarsch“ von rechten Gruppierungen zu setzen. Schon vor einigen Jahren hat unser Verein auf Einladung des Bündnisses für Frieden und Demokratie dort eine Ausstellung über Kinder und Jugendliche präsent, die in der NS-Zeit verfolgt wurden. Dieses Jahr wurde die Einladung wiederholt und wir waren gern erneut dabei.
Erstmals gab es zwei Schwerpunkte dieses Tages der Demokratie. Der eine war der Marktplatz. Dort wurde eine „Party“ mit viel Musik, Stimmung und leckerem Essen gefeiert. Der zweite Schwerpunkt war erstmals rund um den Remagener RheinAhrCampus ganz in der Nähe der Friedenskapelle mit der "Schwarzen Madonna".. Unter dem Motto „Bunte Vielfalt“ boten das Bündnis für Frieden und Demokratie und der AStA des RheinAhrCampus Remagen ein vielfältiges Programm.
Die Veranstaltungen im Bereich des Campus begannen mit dem traditionellen ökumenischen Gottesdienst an der „Schwarzen Madonna“ in den Rheinwiesen ganz in der Nähe des Campus.
Anschließend begaben sich die Gottesdienst-Teilnehmer zum Innenhof des Campus. Der Weg führte an Gebäuden der Hochschule vorbei. In den Fenstern hingen große Porträts von NS-Opfern, die vor allem unser Förderverein zur Verfügung gestellt hatte. Auf dem Gelände davor hatten die Veranstalter große Banner angebracht, die für die bunte Vielfalt warben. Damit sollten die Vorbeigehenden an diese Opfer der Naziherrschaft erinnert werden – einmal die Teilnehmer des Tages der Demokratie aber gerade auch die rechten Marschierer, denn deren „Gedenkmarsch“ führte von der Schwarzen Madonna genau auf diesem Weg an den Porträts und Bannern vorbei.
Tatsächlich kamen die rund 200 Anhänger der rechten Szene am frühen Nachmittag hier vorbei.
Für die Besucher der Infomeile im Innenhof des Campus war das ein seltsames Spektakel. Stunden vorher und nachher präsentierten ihnen die Veranstalter ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Programm. Initiativen, Vereine und Schulen hatten dazu Info-Stände aufgebaut. Die Hochschullehrer Dr. Stephan Bundschuh und Gerd Bosbach informierten über die rechte Szene und die von ihnen oftmals verbreiteten Falschdarstellungen und Lügen. Weitere Redner waren der Vorsitzende des Landesverbandes der Sinti und Roma Rheinland-Pfalz Jacques Delfeld und der Staatsminister des Innern Roger Lewentz.
Die Veranstaltungen dauerten noch an, als unser stellvertretender Vorsitzender Joachim Hennig den Campus verließ. Auf dem Weg zum Bahnhof sah er noch die „Party“ auf dem Marktplatz. Trotz einsetzenden Regens war dort die Stimmung gut. Die Polizei schätzte die Teilnehmer zum Tag der Demokratie auf 350 Personen. Am Bahnhof gab es dann noch eine längere Verzögerung. Die Polizei hatte ihn für die „Gegendemonstranten“ und andere Fahrgäste abgeriegelt. Die Anhänger der rechten Szene hatten Vorfahrt. Erst als sie gegen 16.00 Uhr in den Zügen verschwunden waren, konnten auch die anderen in den Bahnhof und auf die Bahnsteige.