Foto: Holger Weinandt (Koblenz, Germany) 12.07.2011  Lizenz cc-by-sa-3.0-de

Für eine Straßenbenennung nach Addie Bernd
 
Unser stellvertretender Vorsitzender Joachim Hennig hat auch im zu Ende gegangenen Jahr 2018 seine Artikelserie "Erinnerung an NS-Opfer" im "Schängel" fortgesetzt. In der neuen Folge führt er das Thema Straßenbenennungen nach jüdischen Koblenzern fortgeführt. Dem Plädoyer für eine Ehrung des langjährigen Vorsitzenden der Jüdischen Kultusgemeinde Dr. Heinz Kahn folgt die Anregung für eine Straßenbenennung nach Addie Bernd. Addie Bernd war ein "Schängel", der aus einer alteingesessenen Koblenzer Familie stammte. Während seine Eltern Sally und Paula Bernd von Koblenz aus in den Völkermord an den Juden im Osten geschickt wurden, gelang es dem nach Auschwitz deportierten Addie Bernd den Holocaust zu überleben. Nach der Befreiung kehrte er als einziger Überlebender seiner Familie in seine Heimatstadt Koblenz zurück. Sofort eröfnete er das Schuhgeschäft seiner Familie wieder und gründete die jüdische Kultusgemeinde neu. Er erwarb sich große Verdienste um den Wiederaufbau der Gemeinde. Angesichts der gescheiterten Entnazifizierung verließ er 1950 Deutschland. In den USA schuf er sich eine neue Existenzgrundlage und gründete eine Familie. Im Alter kam er gern nach Koblenz auf "Heimatbesuch" zurück. Addie Bernd starb 2001 in New York.
 
Lesen Sie HIER den Artikel im "Schängel" Nr. 50 vom 12. Dezember 2018