Für eine Straßenbenennung nach Dr. Edwin Maria Landau.
Seine Artikelserie im "Schängel" über die "Erinnerung an NS-Opfer" hat unser stellvertretender Vorsitzender Joachim Hennig fortgesetzt mit einer Anregung zur Benennung einer Straße nach Dr. Edwin Maria Landau. Landau stammte aus einer jüdischen, zum Protestantismus übergetretenen Koblenzer Familie. Seine seit Ende des 18. Jahrhunderts in Koblenz ansässigen Vorfahren waren Kaufleute, Ärzte und Juristen. Als junger Verleger brachte er die NS-kritische Schrift "Nationalsozialismus vom Ausland gesehen. An die Gebildeten unter seinen Gegnern" heraus. Dies und seine jüdische Herkunft machten ihm eine weitere berufliche Tätigkeit in Hitler-Deutschland unmöglich. Landau emigrierte nach England und Frankreich. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er in südfranzösischen Lagern als "gefährlicher Ausländer" interniert. Nach seiner Flucht aus dem Internierungslager gelang ihm erst bei dritten Versuch die weitere Flucht in die Schweiz. Anschließend lebte er mit seiner dann gegründeten Familie in Zürich, beschäftigte sich jahrzehntelang mit dem Werk des französischen Schruiftstellers und Dichters Paul Claudels, übersetzte seine Werke, schrieb Esasays über ihn und gab seine Gesamtausgabe heraus. Außerdem engagierte er sich stark für den deutschen Schriftsteller Reinhold Schneider. Landau erfuhr zahlreiche Ehrungen, u.a. war er erster Träger des Kulturpreises der Stadt Koblenz. Dr. Edwin Maria Landau starb im Alter von 98 Jahren am 2. Januar 2001 in Zürich.
Lesen Sie HIER den Artikel im "Schängel" Nr. 51 vom 19. Dezember 2018.