Ausstellung „Gedenkmauer“: Wichtige Ergänzung zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus.
Seit einigen Jahren arbeitet der seit 1999 in Koblenz lebende jüdische Mitbürger Boris Priludski an einer Ausstellung, in der er das Verfolgungsschicksal seiner und anderer Familien aus der ehemaligen Sowjetunion darstellt. Aus Anlass des Holocaust-Gedenktages 2017 zeigte er sie nun im Rahmen einer Veranstaltung der Christlich-Jüdischen Gesellschaft für Brüderlichkeit. In seiner Begrüßung zur Ausstellungseröffnung im Gemeindesaal der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz stellte der Vorsitzende der Christlich-Jüdischen Gesellschaft für Brüderlichkeit Pfarrer Wolfgang Hülstrung fest, dass es zur Zusammenarbeit mit der Jüdischen Kultusgemeinde auch gehört, dass wir gemeinsam an den Holocaust erinnern. In seinem spontanen Grußwort sagte unser stellvertretender Vorsitzender Joachim Hennig: „98 Prozent der Opfer des Nationalsozialismus waren nicht Deutsch. Wir Deutschen denken meist nur an „unsere“ Opfer, es werden aber oft die Getöteten, Geschundenen und Vertriebenen in und aus den anderen Ländern übersehen. Deshalb ist diese Ausstellung über jüdische Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion wichtig – wichtig auch für uns hier, um die Dimension der NS-Verbrechen und Empathie auch für die Opfer anderer Länder zu empfinden.“ Hennig zeigte sich für unseren Förderverein auch interessiert an einer Zusammenarbeit in Bezug auf eine gemeinsame Ausstellung.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung stellte Moyses Oykerman, der aus Odessa stammt und seit 2002 in Koblenz lebt, die von ihm in vielen Jahren gesammelten publizierten Biografien von Überlebenden des Holocaust aus der Ukraine und aus Weißrussland vor und erläuterte sie. Dabei erzählte er auch – 1932 geboren -, wie er den Krieg Hitler-Deutschlands, die Besetzung seiner Heimat und die Verfolgung überlebte.
Lesen Sie den Bericht über die Ausstellung
in Wir von Hier – Beilage zur Rhein-Zeitung – Nr. 5 vom 10. Februar 2017